Mitarbeiternähe

Kurzen Draht zu Beschäftigten suchen

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Die Corona-Krise hat das Arbeiten von Büroangestellten im Homeoffice gefördert. Viele Unternehmen gehen jetzt dazu über, eine Mischung aus Homeoffice und Präsenz tarifvertraglich zu regeln, z. B. drei Tage Homeoffice und zwei Tage Büropräsenz. Mitarbeiter sparen dadurch Fahrzeiten und Fahrtkosten, Unternehmen langfristig Büroräume. Doch dieses "New Work" hat auch Nachteile, wenn das persönliche Zusammenkommen reduziert wird. Es fehlen die zufälligen Begegnungen und der "Flurfunk", die häufig Verbesserungen und neue Ideen hervorbringen. Auch leidet die persönliche Nähe zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. 

Mittelstand ist nah dran

Das ist besonders ärgerlich, da die persönliche Nähe ein besonderer Vorteil des Mittelstands gegenüber dem oft anonymen Arbeiten in Konzernen ist. Bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen kennt man sich seit vielen Jahren gut und fühlt sich als eine große Familie. Bei innovativen Start-ups ist die Mitarbeiternähe noch ausgeprägter. Die Gründer hocken in hippen Bürolofts eng bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Angemessene Nähe, Empathie und Vertrauen sind wichtige Führungserfolgsfaktoren. 

Für Führungskräfte in der Produktion und bei Unternehmen mit Kundenkontakt wie im Einzelhandel und dem Gastgewerbe ist die Situation besser als im Homeoffice-lastigen Backoffice. Hier müssen die Mitarbeiter präsent sein. Hier bietet sich daher der bodenständige Ansatz des "Management-by-Walking-Around".

    Management-by-Walking-Around

    Was Beschäftigte oft schmerzlich vermissen, nämlich Anerkennung und Bestätigung für ihren Einsatz und ihre Leistung, vermitteln Sie, wenn Sie Ihre Mitarbeiter persönlich aufsuchen und mit ihnen sprechen. Dadurch wächst Ihre Akzeptanz. Sie erhalten wertvolles Feedback, erfahren schnell und authentisch von Missständen und können die Potenziale erkennen. Dank der informellen Kontakte kann manch kleineres Problem gelöst werden, bevor es sich auf dem Gang durch die Institutionen (Abteilungen!) zu einer veritablen Krise hochschaukelt.

    • Gehen Sie möglichst oft zu Ihren Teams: Ihre Mitarbeiter erfahren ohne Umwege direkt von Ihnen, welche Vorhaben geplant sind, welche Ideen Sie verfolgen. Sprechen Sie direkt mit denjenigen über Ihre Pläne, die sie später durchführen sollen. So entsteht ein fruchtbarer Gedankenaustausch.
    • Zeigen Sie sich an vielen Stellen: Besuchen Sie regelmäßig auch die Filialen Ihres Unternehmens und gehen Sie, obwohl es nieselt, über den Hof ins Lager. Auf dem Flur, in der Kantine, auf dem Weg vom Parkplatz ins Unternehmen bieten sich weitere Möglichkeiten für Gespräche.
    • Nur nicht schüchtern: In der Produktionshalle wird meist eine derb-direkte Sprache gesprochen. Lassen Sie sich auf diese meist ehrliche Welt ein und zeigen Sie sich weder zu jovial noch zu distanziert. Echtes Interesse am Gegenüber und seiner Arbeit kommt immer gut an. Gesprächsthemen gibt es viele: Seien sie privater Natur (Freizeitaktivitäten, Familie, Urlaub) oder unternehmensbezogen (Arbeitsprozesse, Produkte, Kantinenessen, Weiterbildung). Wichtig ist, dass Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen.
    • Ohne dass es Ihnen bewusst ist, registrieren Ihre Mitarbeiter ganz genau, wie oft Sie in welcher Abteilung gewesen sind und mit wem Sie am häufigsten sprechen. Denn allein Ihre Aufmerksamkeit wird gleichgesetzt mit Anerkennung für die Bedeutung der jeweiligen Tätigkeit. Vermeiden Sie Anzeichen von Klüngelwirtschaft, indem Sie möglichst regelmäßig alle Mitarbeiter mit der gleichen Aufmerksamkeit bedenken. Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiter Ihre häufigeren Besuche in der Abteilung nicht als Kontrolle fehlinterpretieren. Nachfragen dürfen nicht den Beigeschmack eines Kreuzverhörs haben.

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    10.4.2024 Dortmund | Besuch des Testzentrums für Hochspannungstechnik der TU Dortmund

    25.4.2024 Dortmund | Besuch des Digital Hub Logistics und Fraunhofer IML

    16.5.2024 Hagen | Netzwerkabend bei der Märkischen Bank eG

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    11.9.2024 Hagen | Netzwerkabend bei der Märkischen Bank eG

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